Shingitai - Ryu



Shihan Patrick Dimayuga, Hanshi

Warum SHINGITAI?

Shingitai“ vereint die drei inneren Werte eines jeden Trägers des Schwarzgurts: "SHIN" bezeichnet den moralischen Wert oder "das Geistige". "GI" umfasst die technischen Fertigkeiten. "TAI" schließlich, spiegelt die körperlichen Voraussetzungen. Diese drei Bedeutungen sind unzertrennlich und gehen einher mit zwei anderen Prinzipien der Grundlagen des Kampfsports: "SERYOKU ZENYO", die effiziente Ausnutzung der Energie sowie "JITA KYOEI" , der gegenseitige Beistand und beiderseitige Nutzen. Dies sind festgelegte Prinzipien des BUSHIDO.


Der DANSHA (Träger des Dan Grades), der den SHIN-GI TAI besitzt, vereinigt gleichermaßen den Himmel (SHIN), die Erde (GI) und den Menschen (TAI). Er sollte somit ein vollkommener Mensch sein. Dies ist die Perfektion, die wir anstreben sollten. Dieses Ziel ist außergewöhnlich. Dermaßen schwer, und beinahe unmöglich zu erreichen, dass es geradezu der heilige Gral unserer Schule geworden ist.

Warum traditionelles Budo ? Ganz einfach um zur Freude an der der Arbeit an sich zurückzufinden, ohne an Wettkampf zu denken. Letzterer ist in dieser Zeit unnötig. Effizienz suchen? Nun ja, je nachdem, ob man Budo auf der Matte oder „auf der Straße“ ausübt, ist die Effizienz völlig verschieden! Nur jemand, der schon einmal in einer lebensgefährlichen Lage war, kann darüber sprechen, denn er oder sie hat es überstanden! Also: arbeiten, um Risiken zu mindern, sie zu erkennen, ihnen entgegenzuwirken – ja! Der Rest gehört in die Kategorie „B-Movie“!



Warum wurde das "SHINGITAI RYU" gegründet?

In unserer Zeit, in der sich die Kampfkünste stark verändern und die großen Aikido-Meister der zweiten und dritten Generation langsam verschwinden, in der westlichen Welt, wo man anscheinend Kampfkunst mit Wettkampfsport verwechselt, sollte ein gewisser Teil dieser Kampfkünste bei denjenigen Übenden fortbestehen, deren Geist offen ist.

Warum Stolz und Standesdünkel, der Lizenzträger fördern? Ihnen gewisse Verpflichtungen auf Bundesebene aufzudrängen, wobei sie nicht im Wettbewerb stehen, führt zur Spaltung! Das "SHINGITAI RYU" wird nicht aufhören die Geselligkeit zu preisen, die Weitergabe der Kenntnisse, Aufgeschlossenheit, Toleranz und Respekt gegenüber anderen! Das Leben ist zu kurz, um unsere Dojos und Vereine zu einem Brennpunkt für Konflikte und Machtspielchen zu machen. Wir überlassen diese negativen Aspekte denen, die sie haben wollen.

Das Ziel des "SHINGITAI RYU" ist die Entwicklung des Budo mit all dem "Reichtum seiner Unterschiede" und in einer traditionellen Übungsweise! Die Vielfalt des Unterrichts ist wichtig. Es ist unrealistisch so zu arbeiten wie die Meister TAMURA, TISSIER, YAMADA, TOHEI, NOCQUET (im Aikido), FUKUZAWA, GRUSS, ICHIKAWA, TERRYN (im Karate); MATAYOSHI, CHINEN (Kobudo), MICHIGAMI, VON HERDT, ROUGET (im Judo) etc. Jeder von ihnen besaß seinen ganz eigenen körperlichen Ausdruck, ein unterschiedliches mentales Niveau und eine individuelle spirituelle Art. Diese Kampfkünste einfach nachzuahmen ist wie Fotokopien zu machen! Die Techniken und die Arbeitsweise dieser Meister gemäß der eigenen körperlichen Voraussetzungen zu studieren und sie dann mit Herz wiederzugeben, das ist die eigentliche Bedeutung der Kampfkünste.

Die Stärke der Akademie ist "die Freude an der Arbeit". Wenn unsere Mitglieder bei uns auf ihre alten familiären, sozialen oder beruflichen Probleme träfen, welches Interesse hätten sie dann zu kommen? Im SHINGITAI RYU können wir über Fehler unserer Sempais lachen (sehr respektvoll) sowie über die Irrtümer unserer Kohais oder über unsere eigenen möglichen technischen Missgeschicke. Wenn wir perfekt wären, wäre es dann noch notwendig zu arbeiten? Aber zu lachen schadet weder der Ernsthaftigkeit unserer Praxis noch der Ernsthaftigkeit unserer Akademie!


Geschichte:

Das Shingitai Ryu wurde von Shihan Patrick Dimayuga, Soke, Hanshi, Hachidan 1998 gegründet. 2010 wurde das Shingitai Ryu, welches hauptsächlich geprägt war vom Kenkyo Kanyo Aiki, um Iaido von Soke Dimayuga angereichert.

Er vertrat die Auffassung, dass die Vielfalt des Budo einem Interessierten nicht verschlossen sein dürfte, nur weil dieser nicht mehr in der Lage ist aufgrund körperlicher Einschränkungen, z.b. kniende Formen zu üben oder die Position Jodan-no-Kamae einzunehmen. Dieses Prinzip transferierte Shihan Dimayuga im Zusammenwirken mit anderen Personen auch auf andere Budokünste, so dass dem Shingitai Ryu mittlerweile viele verschiedene Budokünste angeschlossen sind.

Seit vielen Jahren bestand ein sehr intensiver Kontakt von Shihan Dimayuga mit Shihan Wolfgang Wimmer, Kyoshi, Shichidan. Shihan Wimmer zeichnete sich verantwortlich für die Heranführung und Ausbildung der französischen Mitglieder um Shihan Dimayuga im Bereich Iaido und hier speziell dem Muso Jikiden Eishin Ryu und Toyama Ryu.

In vielen Gesprächen und intensivem Austausch bei diversen Treffen dieser beiden erläuterte Shihan Wolfgang Wimmer gegenüber Shihan Dimayuga die unterschiedlichen Interpretationen der einzelnen Formen des Iaido, sowohl Seitei Iai, als auch Muso Jikiden Eishin Ryu.

Shihan Dimayuga, aufgrund Knieprobleme nicht mehr in der Lage, die geforderten knienden Formen des Seitei oder Muso Jikiden Eishin Ryu auszuführen, registrierte mit Wohlwollen die Entscheidung von Shihan Wimmer, sich daneben dem Toyama Ryu Morinaga-Ha zu widmen – alles Formen ausnahmslos im Stehen. Ebenso zeigte sich Shihan Dimayuga begeistert von dem Gedanken von Shihan Wimmer, dass "alles was im Knien ausgeführt wird, kann auch im Stehen ausgeführt werden".



Das Shingitai Iai besteht aus -4- Sätzen

  • Seitei Gata
Dieser Satz, angelehnt an die Seitei Formen, wurde von Hanshi Patrick Dimayuga 2010 angepaßt. Grundlage war sein Training im Iaido mit Kyoshi Wolfgang Wimmer. Jedoch war es Hanshi Dimayuga aufgrund Kniebeschwerden nicht mehr möglich, die Formen in seiner ursprünglichen Form zu trainieren. Aus diesem Grunde überdachte er die Bewegungen dieser Formen und veränderte diese dahingehend, als dass sie nun alle im Stehen, ohne Verlust der Inhalte, ausgeführt werden.
Ohne die Interpretation der Seitei Formen zu verändern, nahm er geringfügige Veränderungen im Ablauf vor, die seiner Meinung nach logisch sind.

  • Ashigaru-no-Kata
Dieser Satz, bestehend aus insgesamt 15 Formen, wurde von Hanshi Patrick Dimayuga 2013 kreiert. Ashigaru sind unter den Samurai die "Fußsoldaten"

  • Ashigaru (Shingitai) Oku Iai
Dieser Satz, bestehend aus 12 Formen, wurde von Hanshi Patrick Dimayuga 2013 kreiert. Ashigaru sind unter den Samurai die "Fußsoldaten"

  • Myo Shin Oku Iai
Dieser Satz wurde von Kyoshi Wolfgang Wimmer 2013 kreiert.


Dies war der Entstehungspunkt des Iaido innerhalb des Shingitai Ryu in der folgenden Version.

1. Soke und Gründer: So Shihan Patrick Dimayuga, Hanshi, Hachidan
2. Soke: So-Shihan Wolfgang Wimmer, Kyoshi, Hachidan